Kommentar
MYSTERY PARK LOCKT „GENIALE FÄLSCHER“

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Zur Eröffnung der Sonderausstellung „Kornkreise – Mysteries und Mysteriöses“ im Mystery Park Interlaken wurde nun für den kommenden Sommer ein Fälscherwettbewerb ausgeschrieben. Gerichtet ist diese merkwürdige Einladung nicht nur an „geniale Kornkreisfälscher“ (Pressemitteilung des Parks), sondern – man möchte es kaum glauben – auch an Schulklassen. (Eifriges „Üben“ in den sommerlichen Feldern scheint also bereits vorprogrammiert.) Dieses publicityorientierte Vorgehen erscheint im Hinblick auf die ernsthaften Bemühungen der Kornkreisforschung doch sehr fragwürdig, wenn nicht sogar fahrlässig – gerade wegen des großen Publicity-Potentials des Parks.

Die Pressemitteilung kündigt ein fundiertes und bisher nie dagewesenes Konzept an, welches auch die „neusten Forschungsergebnisse“ präsentieren will.

Was von dieser hohen Vorgabe bleibt, ist schon angesichts der Eigenwerbung der Ausstellung fraglich, wenn es da lautet: „Der Höhepunkt der Saison wird in einer eigenen echten Fälschung anvisiert.“

Die Macher der Ausstellung um Jay Goldner verweisen darauf, mit der Idee des Fälscherwettbewerbes nicht zu tun zu haben. Es habe sich um eine Entscheidung des Managements gehandelt.

Angesprochen auf die Bedenken äußerte sich der Geschäftführer des Mystery-Parks Fritz Zemp im Gespräch mit Andreas Müller dahingehend, dass es nicht die Absicht des Wettbewerbes sei, zu zeigen, wie einfach Kornkreise zu fälschen seien, oder gar das Phänomen zu diskreditieren. Vielmehr habe man nach einem Mittel gesucht, den Besuchern das Thema nicht nur anhand von Fotos und Bildern zu vermitteln, sondern auch ein erfahrbares Anschauungsobjekt zu liefern. Man wolle auf dieser Weise auch Schülern einen Zugang zu den Fragen um die Kornkreise eröffnen, wenn sie sich etwa sinnvolle „Botschaftsfiguren“ ausdenken sollten, die dann in die Parkfelder übertragen werden. Jene, die dann die Kornkreise in die Felder legen sollen (angedacht ist sogar eine Zusammenarbeit mit der ETH Zürich) werden dafür zudem noch finanziell entlohnt.

Auch hier stellt sich uns die Frage, wie man sich beim Park die Öffentlichkeitswirkung solcher Aktionen vorstellt. Zumindest für die Forscher, welche schon seit Jahren versuchen, das Phänomen und seine Erforschung glaubwürdig in der Öffentlichkeit zu vertreten, erscheint all dies wie ein Schlag vor den Kopf. Gerade aus der Richtung des Mystery Parks, dessen Gründer Erich von Däniken gerade solche Problematiken und den Umgang der Medien damit kennen sollte, hatte man sich da doch andere Signale erhofft.

An dieser Stelle, distanziert sich www.kornkreise-forschung.de und Kornkreisforscher Andreas Müller vom obig beschriebenen von den angekündigten Wettbewerben!

Andreas Müller

Links
Medienmitteilung des Mystery-Parks: http://www.mysterypark.ch/index.html?page_id=145&l=2

Informationen zur Mystery Park Kornkreisformation finden sie hier...

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..english version

MYSTERY PARK CALLS „CLEVER HOAXERS“ FOR FAKING-CONTEST

The newly opened special exhibition ‘Crop circles - Mysteries and Mysterious Matters’ shown in Erich von Daniken's ‘Mystery Park’ in Interlaken has announced a large crop circle hoaxing contest in the fields planted in front of the park's entrance. Not only that, the park calls for all "clever crop-circle fakers" (the German version even speaks of "ingenious hoaxers"), and even asks for school classes to participate beforehand, practicing in the local fields. Serious crop circle research looks at such a publicity stunt with sorrow because of the questionable effect it might, and very likely will, have on the public view of the phenomenon and its research - especially because of the huge publicity potential of the park.

Under all those circumstances, the aim of the exhibition - to be educational and informative on the latest state of research - sounds somewhat questionable, especially when it comes to the self-given statement that "the highlight of the (exhibition) season will be the creation of a genuine fake."

The creators of the exhibition make clear that it was not at all their idea, but instead the idea of the park's event-management, to conduct the hoaxing contest, and that they only feel responsible for the exhibition.

When asked about the park's view regarding the described reservation and critical questions about the contest idea, chief executive officer Fritz Zemp told me that it was not the park's intention to show how easy it is to fake crop circles or to discredit the phenomenon, but that they were looking for a way to present the phenomenon not only with photos and pictures, but also on a self-experiencing real scale. This should also be a way to introduce schoolchildren to the subject by asking them to invent and design "meaningful messages" that will then be flattened into the park's fields. Those who finally will make the formations (they also hope to cooperate with the Swiss Federal Institute of Technology "ETHZ" in Zurich) will be paid for their "efforts".

We are faced here with the question of whether the park's management is aware of the effect of such publicity stunts, not only in the public view, but also regarding the wider consequences of such action for the general view of the phenomenon and the research. For those who stand up for this research, it all feels openly offensive, especially from an institution like the Mystery Park - its founder Erich von Daniken should know those effects pretty well from his own experience. Given this, one expects something of the opposite approach.

www.kornkreise-forschung.de and crop circle researcher Andreas Müller dissociate strongly from the above-described hoaxing-contests.

Andreas Müller

Links
Original press release by the Mystery Park:
http://www.mysterypark.ch/index.html?page_id=145&l=1



Please find information on the Mystery Park Crop Circle here...