07.07.2005


ABSURDE MELDUNG
! Über 50 Nachrichtenmedien in ganz Deutschland verbreiteten heute folgende Pressemitteilung des
Deutschen Jagdschutz-Verbandes:

KORNKREISE UND UNHEIMLICHE SCHREIE: KEIN GRUND ZUR PANIK
Nicht Außerirdische sind am Werk, sondern liebestolle Wildtiere

Seltsame Phänomene in der Natur geben jetzt vielen Menschen Rätsel auf. Kornkreise erscheinen über Nacht im Feld, unheimliche Schreie hallen aus dem Unterholz und lassen Naturfreunden die Haare zu Berge stehen. Doch Jäger geben Entwarnung: Die Verursacher sind keine Außerirdischen, die heimlich auf der Erde landen. Vielmehr hat die Paarungslust Rehwild und Dachse ergriffen, teilte der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) heute in Bonn mit. Ende Juli werden junge Dachsweibchen paarungswillig. Die sonst stillen Dachse rufen dann ihre Erregung heraus und klingen dabei wie panisch schreiende Kleinkinder. Auch die über Nacht entstandenen Kreise in Getreidefeldern und Wiesen haben eine ganz irdische Erklärung: Sie sind keine Ufo-Landeplätze, sondern die sichtbaren Zeichen des Vorspiels der Rehe. Rehböcke folgen ihrer Angebeteten hartnäckig und treiben sie dabei auch im Kreis, bis sie zur Paarung bereit ist.
Während der Paarungszeit sind Rehe blind vor Liebe. Sie verlieren jede Vorsicht und überqueren Straßen selbst am helllichten Tag. Verkehrsteilnehmer sollten deshalb in den kommenden Wochen besonders vorsichtig fahren und damit rechnen, dass einem Reh ein zweites oder sogar drittes Tier über die Fahrbahn folgt.
Quelle: DJV

Hier finden Sie die dazugehörige DPA-Meldung.

Egal was man in den Kornkreisen sehen mag, bei der Idee liebestolle Rehe seien für die komplexen Muster in den Feldern verantwortlich, handelt es sich wohl nicht nur um die wohl absurdeste zahlreicher Theorie-Varianten, sondern vielmehr um grobes Jäger-Latein. In der Tat erzeugen Rehe zur Brunftzeit zwar so gennante Trichter oder Hexenkreise, diese unterscheiden sich jedoch mehr als deutlich von dem, was man allgemein unter dem Begriff "Kornkreise" versteht.

Hier ein erläuternder Auszug aus einem Artikel der Deutschen Jagd Zeitung zur "Rehbrunft und Blattzeit":

Das Treiben
Bei Annäherung des Bockes flüchtet in der Regel das weibliche Stück, so daß es zu einer Hetzjagd kommt, dem bekannten Treiben. Dieses Treiben kann unter Umständen über mehrere Kilometer gehen, und es wird oft von dem recht lauten Keuchen des Bockes begleitet. Bei einem Halt bewindet meist der Bock ausgiebig den Schürzenbereich der Ricke, worauf oft das Treiben, jetzt in immer enger werdenden Kreisen, fortgesetzt wird. Die Spuren dieses kreisförmigen Treibens in der Bodenvegetation sind die bekannten Hexenringe (Hexenkreise).